Rainald Grebe, Romy Langeheine und Dirk von Petersdorff , 17.10.2024

„Da ist ein Loch im Himmel“

Dirk von Petersdorff und Romy Langeheine im Gespräch mit Rainald Grebe über Romantik und 'Volkslieder'

Rainald Grebe ist Liedermacher, Kabarettist, Schauspieler, Theatermacher. Einem größeren Publikum bekannt wurde er Anfang der 2000er Jahre durch seine „Länderhymnen“ zu den neuen Bundesländern, insbesondere Brandenburg und Thüringen, die inzwischen zu so etwas wie ‚neuen Volksliedern‘ geworden sind. Rainald Grebe hat sich viel mit dem Gegenstand ‚Volkslied‘ beschäftigt, unter anderem in seinem Bühnenprogramm Das Elfenbeinkonzert sowie 2013/14 in dem Theaterstück Volksmusik am Hamburger Thalia Theater. Am 19. April 2024 war Rainald Grebe für einen Vortrag mit anschließendem Interview zu Gast in Jena. Bei dem nachfolgenden Text handelt es sich um Auszüge aus dem Gespräch.
 

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Romy Langeheine: In Deutschland wird nicht mehr gesungen – zumindest, wenn es um das Volkslied geht. Von vermeintlichen Klassikern wie Am Brunnen vor dem Tore oder Hoch auf dem gelben Wagen sind die erste und vielleicht noch die zweite Zeile bekannt, danach wird meist nur noch mitgesummt – die Melodie ist noch halbwegs bekannt, der Text vergessen – oder nie gelernt worden.
Dabei galt das Interesse namhafter Denker, Schriftsteller und Dichter dem ‚einfachen‘ Lied des vermeintlich ‚einfachen‘ Volkes. Die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn, die die beiden Romantiker Clemens Brentano und Achim von Arnim 1805 bis 1808 in drei Bänden veröffentlichten, ist bis heute bekannt und nicht die einzige Sammlung ihrer Art. Einige folgten: am bekanntesten sind wohl der Deutsche Liederhort (1856) oder Die Mundorgel (1951). Der Begriff „Volkslied“ meint dabei Lieder mit allgemein bekannten, nachvollziehbaren oder geteilten Inhalten wie Liebeskummer oder Naturerfahrungen. Damit sich neben dem Text auch die Melodie einprägt, müssen sie musikalisch eingängig sein. Warum sind diese ‚alten‘ Lieder heutzutage eine so ‚unglückliche Gattung‘ und in Vergessenheit geraten? Wer singt sie vielleicht doch noch? Oder lassen sich inzwischen ‚neue‘ Volkslieder finden? Und wenn ja, wo? Kann man als Liedermacher der Gegenwart auch heutzutage noch ein Volkslied erschaffen?

Rainald Grebe: Die Idee mit dem Volkslied kam 2004 oder 2005, als ich an einem Lagerfeuer saß und die Leute dort sangen Lieder von mir. Damals hatte ich gerade angefangen mit meinen Bühnenprogrammen – ich trat normalerweise irgendwo auf und man kannte mich nicht– und plötzlich waren da eine Gitarre und meine Lieder. Da dachte ich: Das ist jetzt vielleicht ein Volkslied.
Und dann kam alles andere hinterher: die Sache mit dem Herunterrechnen der Akkorde, mit dem Reim, mit wiederkehrenden Zeilen, die alten Volksliedmethoden. Dann kam das plötzlich auch in meinen Programmen: Brandenburg. Sing nochmal Brandenburg. Da habe ich gedacht: Wir machen das jetzt mal richtig mit dem Volkslied, mit der Klampfe, mit dem Reimen, so, wie das richtig geht.

Dirk von Petersdorff: Es ist vielleicht sogar konsequent, wenn ein Lied gesungen wird und der Name des Dichters nicht bekannt ist. So berühmte und im Alltag präsente Lieder wie Der Mond ist aufgegangen wurden lange mündlich weitergegeben, ohne dass der Name von Matthias Claudius eine große Rolle spielte. Lieder können sich von den Verfasserinnen und Verfassern lösen, sie sollen Allgemeinbesitz werden. Wir singen also Brandenburg und wissen, dass es jemand geschrieben und komponiert hat, aber eigentlich existiert es für uns, weil wir es singen.
Warum findest du es eigentlich so wichtig, dass gesungen, auch gemeinsam gesungen wird? Du fährst mit dem Goethe Institut nach Mexiko, Thailand und an die Elfenbeinküste, um die dortigen Liedtraditionen zu erkunden und singst dort mit Deutschstudentinnen und -studenten nicht nur deine eigenen Songs, sondern auch Atemlos von Helene Fischer, Fußball-Fangesänge oder eben Der Mond ist aufgegangen. Wenn man Videos davon sieht, erkennt man, dass Du eine ganz vitale Freude daran hast. Auch Atemlos singst Du mit Begeisterung, und man darf auch ruhig zugeben, dass das gar kein so schlechter Schlager ist.

R.G.: Ich habe das erlebt, dass alle am Lagerfeuer sitzen und niemand Lieder singen kann. Der Abend geht auch so vorüber, aber es ist natürlich mit Singen schöner. In Mexiko zum Beispiel wird einfach so gesungen und die Menschen dort können die Lieder einfach. Da kann jeder 30 Lieder singen. Mir ist aufgefallen, dass wir das so nicht haben. Ich vermute schon, dass es mit der Zeit des Nationalsozialismus einen Bruch gab. Wenn ich mit dem Goethe-Institut in anderen Ländern bin, in denen es nicht so ist, dann frage ich immer: Und was habt ihr? Was gibt es bei euch? Dann singen sie ihre Lieder. Zum Schluss gibt es eine Abendveranstaltung bei der wir das zusammen vorführen. Bis jetzt gab’s keine Fragen zu den neuen Sachen, beispielsweise Atemlos. Mittlerweile ist es auch so, dass die Gruppen alle in ihre Handys schauen und dann alles runterladen und ihre neuen Pop-Songs, ihr Schlaflied oder was auch immer singen. Das Alte ist eher nicht mehr da, es verschwindet und ist nicht mehr greifbar.

R. L.: Die deutsche (Musik-)Geschichte ist gebrochen durch die Zeit des Nationalsozialismus: Ab 1933 wurden Kulturschaffende und Vereine entweder gleichgeschaltet oder gleich ganz verboten, insbesondere die Jugendmusikbewegung und Sängerbünde waren davon betroffen. Aus Volksliedsammlungen wurden Lieder der Arbeiterbewegung, mit geistlichem Inhalt oder in Mundart gestrichen, gesungen wurde nicht mehr privat, sondern hauptsächlich bei der HJ und beim BDM, wo neu geschaffene Kampflieder erklangen. Infolgedessen entstand, so schlussfolgerst ja auch Du, in Deutschland eine gewisse ‚Liederscham‘ und das ‚Lied‘ geriet unter Generalverdacht. Lieder, die nun als ‚braun gefärbt‘ wahrgenommen wurden oder auch nur wahrgenommen werden konnten, wurden nun wiederum aus Liederbüchern gestrichen.
Und Du hast ja auch davon gesprochen, dass die Flucht ins Englische weitere Abhilfe versprach. Als Beispiel hast Du neben Elvis die ‚Discoqueen‘ Donna Summer angeführt, die ab Ende der 1960er Jahre in Deutschland und Österreich arbeitete. Die Lieder waren eingängig und unschuldig, nicht zuletzt, da man die Texte nicht immer genau verstand. Wer hörte schon so genau, dass es in Summers Cover-Hit MacArthur Park um einen Kuchen geht, der im Park nassregnet und von dem das Rezept verlorengegangen ist? Doch es gab auch die Gegenbewegung, Sänger, die das deutsche Lied bewahren wollten: Als ein solcher Befürworter des Volksliedes trat vor allem Heino auf, der so weit ging 1976 alle drei Strophen des Deutschlandliedes aufzunehmen.

R.G.: Wir haben so einen Bruch und die Scham ist gewachsen, dass das Volkslied kontaminiert ist, eine Art Generalverdacht. Im 19. Jahrhundert war ja alles positiv, affirmativ; heute ist das nicht mehr so. Ich finde, dass da einfach der Kontakt weg ist.

D.v.P.: Wenn man fragt, ab wann nach dem Einschnitt durch den Nationalsozialismus wieder interessante deutschsprachige Songs geschrieben werden, wird man sicher den Namen Udo Lindenberg nennen. In seinen Anfängen hat er englisch gesungen und dann ins Deutsche gewechselt. Dazu hat er einerseits ein eigenwilliges Lindenberg-Deutsch entwickelt, andererseits kannte er die großen Zeiten des Songs in der Weimarer Republik sehr gut. Ich habe mich gefragt, wie Du eigentlich Lieder kennengelernt hast, und dies in einer Weise, die für Dich interessant war? Hat das im Elternhaus, in der Schule oder in irgendwelchen Jugendgruppen angefangen, und dann hat Dich die Form des Lieds nicht mehr losgelassen?

R.G.: Ich habe in der Pubertät angefangen mit sehr traurigen Liedern für mich selbst und ohne Publikum; die Sache mit dem Publikum kam dann später. Eigentlich habe ich mir nur etwas auf den Kopf gesetzt und traurige Sachen gesungen. Meine Eltern hatten zwar einen Plattenspieler, aber sie haben nur einmal im Jahr, zu Weihnachten, Lieder aufgelegt. Sie hatten also kaum Platten zu Hause. Sie waren auch nicht so musikalisch. Meine Schwester hat Klavier gespielt. Als sie damit dann aufgehört hat und das Klavier herumstand, wollte ich auch Unterricht haben. Das war eher etwas für mich. Ja, so war es. Mit 16 habe ich begonnen, alles aufzuschreiben, auch Lieder. Kurz darauf hatte ich dann eine Band, eine Schülerband. Es war so ähnlich wie heute, dass man Kabarett-ähnliche Lieder machte und diese dann sang.

D.v.P.: Wenn du ein Lied schreibst oder komponierst, gehst du eher vom Text aus – hast du erste Textideen – und danach kommt die Musik. Oder ist beides gleichzeitig da oder zuerst die Musik? Da gibt es ganz unterschiedliche Produktionsweisen, Herbert Grönemeyer zum Beispiel hat in einer Poetikvorlesung erklärt, dass er von der Musik komme, die Texte sind dann musikalisch gedacht, Dirk von Lowtzow dagegen beginnt mit dem Text und spielt dann zu ersten Textideen Gitarre. Wie ist es bei Dir?

R.G.: Ich komme nur vom Text, aber der ist nicht fertig. Da ist eine Zeile, die hat schon die Musik in sich; und dann kommt einfach der Rest hinterher. An die Liedzeile, die ich immer wieder singe, schließt sich da ein Drumherum an. Die Musik ist eher auch keine Musik, sondern mehr eine Begleitung für die Worte. Ich kann ja gar keine Musik so richtig. Deswegen mache ich nicht erst Musik, sondern es kommt zuerst der Text und dann die Musik hinterher.
Ich bin eher so ein Quartalsdichter – ich mache mir dann einmal im Monat, oder eher zweimal im Jahr Gedanken. Zu den Zeitpunkten schreibe ich rund um die Uhr alles auf Zettel, dann infizieren sich die Zettel und es kommen Lieder raus, sehr viele auf einmal, ein ganzer Haufen, und dann wieder gar nicht.

D.v.P.: Deine Lieder sind meist komisch; es gibt natürlich auch melancholische, aber die meisten sind komisch. Welche Bedeutung hat das Komische für dich? Besitzt es etwas Befreiendes, löst es Ängste auf? Kann man, wenn Spannungen existieren, diese mit Komik überwinden? Und siehst Du eine Veränderung in der unmittelbaren Gegenwart: Viele Deiner Lieder gehören in eine Zeit, am Anfang des Jahrhunderts, in der es leichter für uns schien, mit Komik umzugehen, weil die Gesamtstimmung heiterer war? Sind wir heute stärker vom Ernst beschwert, und wie kann uns das Komische helfen?

R.G.: Wenn ich manchmal schwere Themen habe, dann suche ich erstmal das Komische. Sobald die Leute lachen, freut mich das. Trotzdem muss es treffen. Ich denke, dass es eher im Alter ernster wird. Heute fällt es mir nicht mehr so leicht, die Komik zu finden.

R.L.: Ist es schwerer aus deinem Alter heraus oder weil du merkst, dass es von außen nicht leichter gemacht wird, weil man Sachen nicht mehr sagen darf?

R.G.: Natürlich werde ich älter, kränker. Früher fiel es mir leichter, Dinge als Feindbild an die Wand zu stellen und mich daran abzuarbeiten. Das ist jetzt nicht mehr so leicht und ich sehe mittlerweile immer verschiedene Positionen. Deshalb bin ich jetzt nicht mehr so geeignet als Kabarettist. Der Beruf ist in Gefahr. Aber ich suche immer noch den Humor.

D.v.P.: Wie ist es mit dem Reim? Du reimst fast immer, und mich hat überrascht, wie entschieden Du Dich von schlechten Reimen abgrenzt und diese auch als ungenügend vorführst. Der Reim stellt ein so hohes Gut für Dich da, dass Du Qualitätsmaßstäbe setzen möchtest. Warum ist der Reim so wichtig für dich, was bewirkt er, und wieso gehört er zu einem guten Lied?

R.G.: Der Hip-Hop-Reim hat sich mittlerweile in der Musik eingebürgert – das ist jetzt Kultur, dass Reime so ungefähr klingen. Ich hatte immer viele Kinderreime, die knallen, Endreime eben, die auch einen gewissen Humor haben. Der Hip-Hop ist ja nicht humorvoll. Ich finde das natürlich nicht nur schlecht; es hat auch sein Schönes. Ich versuche auch, ein bisschen zu mixen. Meine Vorliebe für den Reim kommt vom Kinderreim mit dem Reim am Ende des Verses.

R.L.: Wie wichtig waren Gedichte für dich?

R.G.: Die spielen schon eine Rolle für mich. Jetzt lese ich meist Instagram und versacke im Internet, aber ich habe früher viele Gedichte gelesen und das sagt mir schon was. Nächste Frage bitte.

R.L.: Dann kommt jetzt die Frage zum Zeitgeist. Du fängst das ja sehr prägnant ein, beispielsweise im Lied Auf‘s Land. Wie wichtig ist es, den beobachteten Zeitgeist einzufangen oder ist das eher Zufall? Du beziehst dich ja schon sehr stark auf die 90er und die 2000er Jahre in Berlin.

R.G.: Ich kann gar nicht sagen, was das Gegenteil wäre, wenn man ihn nicht einfängt.

R.L.: Atemlos.

R.G.: Das kann ich gar nicht schreiben. Es ist ja immer so, dass man durch die Welt läuft und schreibt, was man sieht. Allein das Schild bei Eisenberg, das goldene M, das ist schon ein Lied. Man lebt immer in der Geschichte, am Tag und schreibt das weiter. Mir fällt der Gegenpart nicht ein. Das wäre dann vielleicht so etwas wie Schlager oder so.

D.v.P.: Dein Lied Loch im Himmel finde ich sehr eindrucksvoll. Das Loch im Himmel bezeichnet das Fehlen Gottes, an den das Kind noch glauben konnte. Damals wohnte Gott in der Lampe überm Bett, man konnte zu ihm sprechen, aber irgendwann setzte die Desillusionierung ein. Die Lampe bleibt stumm, „der liebe Gott ist Wechselstrom“, wie es heißt. Das Loch im Himmel aber bleibt als Verlust immer präsent, und die geschilderten Aktivitäten der Menschen wirken angesichts dieses Mangels im Letzten ziemlich sinnlos. Ich würde sagen, dass dieses Lied mit der Lampe für mich ein Ausdruck von Romantik ist, weil es einerseits sehr große Themen behandelt und, romantisch gesprochen, auf einen letzten Grund der Existenz zielt. Diese Frage wird aber höchst alltäglich dargestellt, durch das Bild einer Lampe, und mit Vokabeln wie „Wechselstrom“. Im ganz Banalen wird nach dem Höchsten gesucht, das hätte Novalis gefallen. Ich habe mich gefragt, ob es da nicht eine Art religiöse Ader geben muss, wenn man als Kind Gott in einer Lampe finden möchte? Das Religiöse ist Dir nicht fremd, oder?

 

Rainald Grebe singt Da ist ein Loch im Himmel im Hörsaal 144

 

R.G.: Nein, absolut nicht. Früher lag ich da, habe da reingeschaut und gedacht: Da ist Gott. Das sind alles Erinnerungen.

D.v.P.: Und das ist auch nicht verlorengegangen?

R.G.: Der Glaube schon, aber die Sehnsucht nicht.

D.v.P.: Und können Lieder diese Sehnsucht ausdrücken?

R.G.: Auch. Es gibt immer einen Liedanlass: Warum singe ich jetzt? Ist es die Sehnsucht nach etwas? Vermisse ich Gott?

D.v.P.: Das ist meiner Ansicht nach etwas vollständig Romantisches. Du hast vorhin einen Song von Philipp Poisel zitiert, der mir wie ungebrochene Schwärmerei vorkam. Das ist natürlich legitim. Aber Romantik ist interessanterweise eben nicht Schwärmerei, sie spricht vom Mangel und sie geht von den Dingen aus, die uns umgeben, zum Beispiel von einer Lampe. Das Höchste und das Niedrigste finden zusammen.
Aber wenn wir wieder ins Weltliche gehen, dann haben wir noch eine Frage. Am Anfang hast du auch über deine Zeit in Jena gesprochen und gesagt, dass du Westdeutscher seist. Du hast dich aber früh für den Osten als deinem Lebensmittelpunkt entschieden und hast zum Beispiel Lieder über Thüringen und Brandenburg geschrieben, schaurig schöne Lieder. Wie nimmst Du die gegenwärtige Auseinandersetzung zwischen Ost-West wahr? Interessiert sie Dich, ist sie überhaupt relevant?

R.G.: Es ist schon interessant für mich. Ich bin ja mit ungefähr 20 Jahren in den Osten gezogen, da war das alles noch ganz frisch.

D.v.P.: Warum hast du dich für den Osten entschieden?

R.G.: Weil der Ostblock aufging und plötzlich Neuland da war. Ich habe Russisch studiert und da war der Osten kultig. Deswegen bin ich da hängengeblieben. Mehr ist das nicht – nur meine Biographie. Das, was jetzt mit der AfD passiert, ist schon bedenklich. Ich habe hier in Jena, aber auch in Leipzig den guten Osten kennengelernt. Deshalb ist es schon ein Thema für mich. Ich lebe dort ja auch.

D.v.P.: Du bist viel unterwegs, in Ost und West, wenn Du die Region wechselst, nimmt Du das wahr und denkst: Jetzt bin ich im Osten, oder im Westen?  

R.G.: Ja, schon. Das sieht man ja auch, das merkt man ja auch.

D.v.P.: Woran denn?

R.G.: An den Straßenschildern.

D.v.P.: Und wenn du nach Jena, nach Thüringen kommst, bewegt sich dann etwas in dir?

R.G.: Ich bin ja immer hier durchgelaufen, durch diese fußläufige Stadt. Im Nachhinein sagt man ja immer, dass es eine schöne Zeit war – das habe ich schon kurz danach gesagt, nach den fünf dichten Jahren – und die Stadt war dabei. Es war wie ein kleines Ensemble.

Rainald Grebe singt "Loch im Himmel", begleitet von Franz Schumacher an der Gitarre. © Andreas Kubitza

Rainald Grebe singt "Thüringen" im Hörsaal 144 des Universitätshauptgebäudes. © Andreas Kubitza

Nach seinem Vortrag stand Rainald Grebe für Fragen von Dirk von Petersdorff, Romy Langeheine und aus dem Publikum zur Verfügung. © Andreas Kubitza

© Andreas Kubitza

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