12.07.2024

Die Entstehung der Rheinromantik: Brentano, Heine, Turner und die Folgen

Brentano-Kolloquium der Universität Koblenz und des Landesbibliothekszentrums Koblenz
Call for Papers
Einsendeschluss: 15. August 2024

Clemens Brentano wurde am 09. September 1778 in Koblenz-Ehrenbreitstein geboren. Koblenz ist das geographische Zentrum des Weltkulturerbes Mittelrheintal. Der Weltkulturerbestatus beruht auf einer historischen Interpretation der geographischen Lage, die um 1800 in der Zeit der Frühromantik beginnt und Ausgangspunkt zahlreicher (kultureller, politischer, sozialer…) Entwicklungen ist. Brentano hat dazu beigetragen, etwa durch seine frühe Loreley-Ballade Zu Bacharach am Rheine und durch seine Rhein-Reise im Jahre 1802 mit Achim von Arnim, mit dem er bereits an der Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn arbeitete. Reisen am Mittelrhein, die Lord Byron, Mary Shelley, William Turner und viele andere unternahmen, und die aus ihnen hervorgegangenen Werke (so ließ sich Heinrich Heine zu seinem Loreley-Gedicht von Brentanos genannter Ballade inspirieren) führten dazu, dass „das Mittelrheintal die Pionierlandschaft des europäischen Tourismus“ wurde (Der Spiegel vom 14. Februar 2002). 1828 veröffentlichte Karl Baedeker in Koblenz seinen ersten Reiseführer unter dem Titel Rheinreise von Mainz bis Köln. Es folgten zahlreiche weitere Bände und Baedekers Name wurde für Jahrzehnte sogar zum Synonym für die Gattung. Komponisten wie Felix Mendelssohn, Franz Liszt, Robert und Clara Schumann haben dem „romantischen Rhein“ Lieder und Klavierkompositionen gewidmet.

Mit dem eintägigen Brentano-Kolloqium sollen weitere „Bausteine einer Kulturgeschichte des Welterbes Mittelrheintal“ gesammelt werden, so der Untertitel einer geplanten Publikation mit dem Haupttitel „Rheinromantik“. Der Band soll noch 2025 bei Königshausen & Neumann in Würzburg erscheinen und die kulturwissenschaftliche Beschäftigung mit der auch europäisch bedeutsamen Geschichte dieser wichtigen Region weiter befördern. Ein erster Versuch wurde im Wintersemester 2023/24 im Kulturwissenschaftlichen Kolloquium der Universität unternommen (vgl. https://www.uni-koblenz.de/de/philologie-kulturwissenschaften/germanistik/aktuelles/rheinromantik-programm-24-09-2023-quer.pdf).

Erwünscht sind neben Themenvorträgen mit Bezug zur Rheinromantik aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen wie Literatur, Musikgeschichte, Kunstgeschichte, Geschichte oder Architektur ebenso Vorträge zu Brentano und seinem Familien- und Freundeskreis wie zu anderen berühmten Reisenden, auch bis in die heutige Zeit. Beleuchtet werden soll, welche Beiträge diese Personen bzw. ihr Werk zur Entstehung und (auch kritischen) Tradierung einer ‚Rheinromantik‘ geleistet haben.

Die Vorträge sollen 30 Minuten dauern, eine Diskussion von 15 Minuten schließt sich an. Die kleine Tagung beginnt am 14. November 2024 um 9 Uhr an der Universität und schließt mit einer Abendveranstaltung im Landesbibliothekszentrum.

Fahrt- und Übernachtungskosten werden in einem gewissen Umfang erstattet.

Kurze Abstracts (eine halbe A4-Seite) mit einem aussagekräftigen Titel und einigen wenigen biographischen Angaben einschließlich der nötigen Kontaktdaten schicken Sie bitte bis zum 15. August an:

Prof. Dr. Stefan Neuhaus, neuhaus@uni-koblenz.de
Dr. Barbara Koelges, Koelges@lbz-rlp.de

 

Kontaktinformationen:

Prof. Dr. Stefan Neuhaus
Institut für Germanistik
Universität Koblenz
D-56070 Koblenz