Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik
Das Museum Georg Schäfer und das Kunst Museum Winterthur, das die Stiftung Oskar Reinhart beherbergt, verfügen beide über reiche Bestände zur Romantik. Zu diesen Kernbeständen treten nun viele Leihgaben. Dadurch können beide Häuser eine Ausstellung zu dem vor allem in Dresden tätigen Caspar David Friedrich (1774–1840) zeigen.
Im Zentrum steht dabei die bislang noch kaum berücksichtigte Frage nach den historischen Ursprüngen der Stimmungslandschaft, nach den Vorboten der Romantik. In der Gegenüberstellung der Arbeiten Caspar David Friedrichs mit diesen "feierlichen Landschaften", wie Christian Cay Lorenz Hirschfeld sie nannte, soll deutlich werden, wie sehr diese Vorgänger aus der Sicht der Generation um 1800 als Vermittler aufgefasst werden konnten. Ihre bahnbrechenden Leistungen liegen im großen Spielraum zwischen realer und idealisierter Naturdarstellung und der geschickten Platzierung von Stimmungsauslösern. Die Beziehung von Natur und Mensch vollzog sich nicht nur auf der Ebene von Wissen und Verstand, sie appellierte auch an die Sinne.
Sonnenuntergänge und Mondscheinlandschaften gelten noch heute als bildliche Höhepunkte der Romantik. Friedrich selbst nannte die Empfindung als Auslöser und Zugang für seine Bildwelten.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Kuratoren sind Wolf Eiermann (Schweinfurt) und David Schmidhauser (Winterthur).