Die Praxeologie der Schreibszene
Schreiben und Lesen sind in den letzten Jahren zunehmend als sich materiell und körperlich komplex manifestierende Ereignisse beschrieben worden. Sie erweisen sich damit als untrennbar verbunden sowohl mit den schreibenden und/oder lesenden Personen als auch den privaten oder öffentlichen Räumen und soziokulturellen Umgebungen, in denen sie stattfinden.
Schreiben und Lesen in ihrer Körperlichkeit, Materialität und subjektivierenden Qualität zu erfassen, bedeutet, sie in Rückbindung an eben diese soziokulturellen und raumzeitlichen Umgebungen zu beschreiben.
Hier setzt die geplante Tagung an, indem sie – exemplarisch an Texten des späten 18. und des 19. Jahrhunderts – Schreiben und Lesen zum einen als dezidiert raumzeitliche und zum anderen als Beziehungs- und Gemeinschaftsereignisse in den Blick nehmen möchte.
Wie können wir, so die Ausgangsfrage, Praktiken des Schreibens und/oder Lesens gezielt im Horizont der Räume und der sozialen Kontexte beleuchten, in denen sie stattfinden?
Unter anderem folgende Vorträge werden auf der Konferenz gehalten:
MITTWOCH, 13. MÄRZ 2024
KEYNOTE
17:00 Uhr: Schreiben vor Publikum? Schreibszene, Theatralität und Öffentlichkeit um 1800
Prof. Dr. Christian Moser (Bonn)
DONNERSTAG, 14. MÄRZ 2024
9:00 Uhr: (In) Beziehungen lesen. Gegen die Enträumlichung und Entkörperung romantischer Lektüre-Fiktionen
PD Dr. Anja Gerigk (Dresden)
11:30 Uhr: Szenen des Kopierens: Jean Pauls Amanuensis
Dennis Schäfer, M.A. (Princeton)
12:30 Uhr: Mehr als drei Finger. Autorinnen des 18. Jahrhunderts am Schreibtisch
PD Dr. Martina Wernli (Frankfurt/Main)
15:30 Uhr: Innenräume. Lesende Körper um 1800
Dr. Luisa Banki (Wuppertal)
Organisation und Kontakt:
PD Dr. Yvonne Al-Taie (yaltaie@ndl-medien.uni-kiel.de)
Dr. Jennifer Clare (jennifer.clare@uni-hildesheim.de)