Kohle in der Literatur von der Romantik bis zur Gegenwart
Der Klimawandel und die geforderte Klima- und Energiewende prägen den gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Diskurs maßgeblich. Dabei werden die Wahl der verschiedenen Energiequellen und die darauf zurückzuführenden Auswirkungen auf die Umwelt, Natur, Gesellschaft und Wirtschaft intensiv diskutiert, wie es etwa prominent an der Ressource Kohle zu beobachten ist. Gerade der Braunkohleabbau ist besonders präsent in den deutschen Medien, da dieser neben ökonomischen Herausforderungen mit Aspekten rund um Artenvielfalt, Umweltverschmutzung, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Wohnraum verbunden ist. Auch die Literatur nimmt in diesen Diskussionen eine zentrale Stellung ein, setzt sich diese doch kritisch mit der Mensch-Umwelt-Beziehung auseinander und reflektiert darüber hinaus über sozialgeschichtliche und kulturpolitische Fragestellungen.
Diese mit Kohle als Energiequelle verbundenen Dynamiken und ihre Literarisierungen möchte der Workshop aus literatur- und kulturwissenschaftlicher wie auch wissenshistorischer Perspektive untersuchen. Im Zentrum der Diskussion sollen die folgenden Fragen stehen, die gerne ergänzt und weitergedacht werden können: Wie wird Kohle in den verschiedenen Textgattungen seit der Romantik bis zur Gegenwart beschrieben und inszeniert? Welche Orte der Kohle können in der Literatur, den Medien und der Gesellschaft ausgemacht werden und wie sind diese konnotiert? Wie beeinflusst Kohle in ihrer Funktion als Energiequelle das Leben, die Gesundheit und die Zukunftsplanung der Arbeiter:innen und Bürger:innen in den jeweiligen Texten? Welche Perspektive entwickelt sich ausgehend von den jeweiligen Kohledarstellungen auf die Mensch-Natur-Beziehung? Und welchen Einfluss, welche symbolische sowie materielle Bedeutung hat Kohle innerhalb und außerhalb der Industrie?